Helke Gimbel
M.A. Erwachsenenbildung
Hinter dem Kirchhof 10
24211 Preetz
Tel.:
+49 4342 886085
E-Mail:
01.11.2019 - 31.10.2021
Projektlaufzeit
01.11.2019 – 31.10.2021
Der AWO Bildungscampus ist im Projekt AMiDE – Approaching Multiethnicity in Education and Work einer von acht Partnern, die aus den Ländern Dänemark, Italien, Lettland und Deutschland stammen. Aus jedem der vier Länder ist jeweils eine Bildungseinrichtung und eine Pflegeschule beteiligt.
Der Hintergrund
Die Demenz wird weltweit zu einer der Hauptursachen für die Pflegebedürftigkeit älterer Menschen und die Zahl der Menschen, die an Demenz leiden und pflegebedürftig sind, steigt ständig. In vielen Ländern Europas ist diese Herausforderung mit der zusätzlichen Anforderung durch die Multikulturalität und Multiethnizität sowohl beim Pflegepersonal als auch bei den Bewohner*innen in Pflegeheimen sowie den älteren Menschen in der häuslichen Pflege und deren Angehörigen verbunden.
Es gilt, den unterschiedlichen, durch die verschiedenen kulturellen Hintergrunde geprägten, Wertsesystemen innerhalb der Pflegeteams ebenso wie den Bedürfnissen von demenziell erkrankten, pflegebedürftigen Migranten*innen im ohnehin anstrengenden Pflegealltag gerecht zu werden. Eine demenzielle Erkrankung bedeutet für Menschen mit Migrationsgeschichte häufig den Verlust der deutschen Sprache und ein als „doppelt fremd“ erlebtes Umfeld. In der Pflege kommt die Pflegekraft dem Pflegebedürftigen sehr nahe, persönliche Barrieren werden abgebaut und die Pflegekraft betritt die intime Sphäre des Patient*innen/der Senior*innen.
In der Praxis sind die Pflegekräfte häufig jedoch nicht ausreichend auf die genannten Herausforderungen vorbereitet, was zu Spannungen in den Teams sowie einer nicht ausreichend kultursensiblen Ansprache und Pflege demenziell erkrankter Menschen mit Migrationshintergrund führt.
Die Ziele des Projektes
Verbesserung der Kompetenzen von professionellen Pflegekräften in Bezug auf Multiethnizität/Multikulturalität und Demenz
Verbesserung der Kompetenzen von Lehrer*innen und Ausbilder*innen, die Grundversorgungspersonal im Bereich Demenz und Migration aus- und weiterbilden
Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Pflegearbeit und Pflegeausbildung durch den Aufbau neuer Verbindungen und dauerhafter Foren
Vorgehen
Im Rahmen des Projektes werden Trainingsprogramme und -materialien in einem partizipativen Prozess, an dem alle Projektpartner (aus der Pflegepraxis und den Bildungseinrichtungen) aller Länder beteiligt sind, entwickelt, erprobt und evaluiert. Die Ergebnisse werden anschließend in einem Handbuch zusammengeführt. Ein weiteres Element des Projektes ist die Entwicklung von Reflexionswerkzeugen für Pflegekräfte, anhand derer sie ihre Kenntnisse und konkreten Arbeitsweisen in Bezug auf eine kultursensible Pflege und Betreung demenziell erkrankter Migrant*innen überprüfen können. Abschließend wird durch die Projektpartnerschaft ein Video erstellt, dessen Ziel es ist, das Bewusstsein, das Verständnis und das Interesse an der Herausforderung der Multiethnizität im Pflegebereich und insbesondere die Herausforderungen im Zusammenhang mit Menschen mit Demenz und unterschiedlichem ethnischem Hintergrund zu schärfen.
Projektlaufzeit
01.11.2019 – 31.03.2022 (aufgrund der Coronapandemie wurde das Projekt um fünf Monat )
Das Projekt wird gefördert durch das europäische Programm Eramus +
Projektseite AMiDE
https://amide.eu/de/